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Kronentaler

Talermünze der österreichisch-habsburgischen Niederlande, die im Zuge einer Neuordnung des Münzwesens 1755 als Nachfolger des Albertustalers eingeführt wurde. Der Name geht auf das Münzbild der Rs. zurück, das 3 bzw. 4 Kronen in den Winkeln des burgundischen Andreaskreuzes zeigt: Die Prägungen unter Maria Theresia (1740-1780) zeigen 4 Kronen, unter Franz I. (1745-1765), Joseph II. (1780-1790), Leopold II. (1790-1792) und Franz II. (1792-1797) drei Kronen und das Kleinod des Ordens vom Goldenen Vlies. Die Vs. der zuerst in Brüssel geprägten Stücke zeigt bis 1780 den Doppeladler, danach die Köpfe der Herrscher. Das Raugewicht beträgt 29,44 g bei einem Silberanteil von 873/1000, das Feingewicht beträgt also 25,7 g.
Im ausgehenden 18. Jh. wurden die Kronentaler in großen Mengen in Österreich (Wien), Ungarn (Kremnitz) und Oberitalien (Mailand) geprägt. Die Koalitionsstaaten verwendeten sie zur Deckung der Kriegskosten. Im beginnenden 19. Jh. verdrängten die um ca. 2,2% überbewerteten Kronentaler und ihre Teilstücke in Süddeutschland den Laubtaler und den Konventionstaler. Im Jahr 1809 begann zunächst Bayern, dann u.a. auch Baden, Württemberg und Hessen-Darmstadt die heimatlos gewordenen Kronentaler mit verschiedenen Münzbildern selbst zu prägen. Durch den überbewerteten Kurs ersparten sie dem Münzherrn zwar Feinsilber, brachten aber eine schleichende Geldentwertung mit sich. Der Kronentaler wurde nicht im offiziell gültigen 24-Gulden-Fuß, sondern in einem 24 1/2-Gulden-Fuß ausgeprägt. Im Münchener Münzvertrag von 1837 wurde der Münzfuß der Kronentaler für den süddeutschen Gulden übernommen. Mit dem Wiener Münzvertrag von 1857 wurden die Kronentaler außer Kurs gesetzt.

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Badischer Kronentaler 1826, geprägt zur Gründung desZollvereins