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Quadratum supercusum

Bezeichnung des leicht erhabenen, quadratischen Zentrums, das zuerst auf Pfennigen aus Metz sowie auf süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Vierschlagpfennigen und Rappenmünzen im Mittelalter erscheint. Das Quadratum supercusum erklärt sich aus der eigentümlichen Herstellung und Bearbeitung der betreffenden Schrötlinge. Zur Vermeidung von Materialverlust wurden sie nicht wie üblich rund, sondern annähernd quadratisch aus den stangenförmigen Zainen geschnitten. Um die Schrötlinge etwas abzurunden, bearbeitete man ihre Ecken mit Hammerschlägen. Das bewirkte, dass das breit gequetschte Metall außen dünner war als das in ursprünglicher Dicke verbliebene Zentrum. Dort verblieb auch nach der Prägung noch ein leicht erhabenes Quadrat, das Quadratum supercusum.

Diese Schrötlingsherstellung soll schon im 10./11. Jh. bei Vierschlagpfennigen aus Metz angewandt worden sein. Im 12. Jh. arbeiteten verschiedene bayerische Münzstätten nach dieser Technik, die sich schließlich auch im restlichen Süddeutschland, in der Schweiz, Österreich (u.a. im Bereich des Rappenmünzbundes) verbreitete, wie Regensburger und Wiener Pfennige aus dieser Zeit belegen. Im beginnenden 16. Jh. kommt die Vierschlagtechnik schließlich wieder außer Gebrauch. Siehe auch Vierschlagpfennige.