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Nennwert

Der auf der Münze bei der Ausgabe angegebene Wert, der sich später ändern konnte. Bis ins 19. Jh. war der Nennwert (lat.: valor impositus) häufig umstritten. Die schwierige Bewertung von umlaufenden Edelmetallmünzen war früher Gegenstand von Flugschriften, die einheimische und auswärtige Münzen tarifierten (Valvation). Die Aufgabe der Tarifierung fiel dem Wardein zu. Der Metallwert war bis ins 19. Jh. die Basis der Bewertung von Münzen, dazu kamen Prägekosten, Remedium und Schlagschatz. Um höhere Münzgewinne zu erzielen, wurden Münzen früher zum Zwangskurs ausgegeben, der aber nicht dem Wert entsprechen musste, mit dem die entsprechenden Münzen dann tatsächlich gehandelt wurden. Kreditmünzen und kleinere Sorten wurden oft mit Disagio (Abschlag) gehandelt. Seltener verhielt es sich umgekehrt: Beliebte Münzen wurden mit einem Agio (Aufschlag) auf den Kurswert gehandelt, wie z.B. beim Dukat oder Louis d'or (18. Jh.). Verordnungen des Gesetzgebers versuchten zwar den Zahlungsverkehr mitAgio zu unterbinden, erreichten ihr Ziel in der Regel aber nicht.